FAQs – Häufig gestellte Fragen

Allgemeines zu LoRaWAN

Was ist LoRaWAN?

LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) ist ein Low-Power, Wide Area Network (LPWAN) Protokoll, das für die drahtlose Übertragung von Daten in IoT-Anwendungen verwendet wird. Es ermöglicht die Kommunikation zwischen Geräten über große Entfernungen (mehrere Kilometer) bei geringem Stromverbrauch. LoRaWAN nutzt die Technologie der sogenannten “LoRa-Modulation” (Low Range), die es ermöglicht, Daten mit niedrigen Datenraten über große Entfernungen zu übertragen

Welche Frequenzbereiche unterstützt LoRaWAN?

LoRaWAN unterstützt verschiedene Frequenzbereiche, darunter 868 MHz (Europa), 915 MHz (Nord- und Südamerika) und 920 MHz (Asien).

Welche Reichweite hat LoRaWAN?

Die Reichweite von LoRaWAN hängt von verschiedenen Faktoren wie Umgebungsbedingungen und Sender- / Empfängerleistung ab. Im Allgemeinen kann es in einer städtischen Umgebung eine Reichweite von etwa 2 km und in einer ländlichen Umgebung eine Reichweite von mehreren Kilometern haben. Es ist jedoch zu beachten, dass Faktoren wie Gebäude, Bäume, Berge und andere Hindernisse die Reichweite beeinträchtigen können.

Wie werden Daten per LoRaWAN übertragen?

Daten werden in LoRaWAN mithilfe von sogenannten “end-to-end-Frames” übertragen. Diese Frames enthalten sowohl die Nutzdaten als auch die Steuerinformationen, die zur Übertragung erforderlich sind. Jedes Gerät, das an ein LoRaWAN-Netzwerk angeschlossen ist, hat eine eindeutige Geräte-ID und einen App-Key, die zur Authentifizierung und Verschlüsselung der Daten verwendet werden. Die Datenübertragung erfolgt über das LoRa-Modulationsverfahren, das ermöglicht, Daten mit niedriger Datenrate und geringem Stromverbrauch über große Entfernungen zu übertragen. Die Übertragung erfolgt auf einer bestimmten Frequenz, die je nach Region unterschiedlich sein kann.

Welche Anwendungen eignen sich am besten für LoRaWAN?

LoRaWAN eignet sich am besten für Anwendungen, die kabellose Messeinheiten, eine lange Batterielebensdauer und eine große Reichweite erfordern. Beispiele hierfür sind:

  • Sensornetzwerke: Um die Umgebungsbedingungen in Gebäuden, Fabriken und Städten zu überwachen. Beispielsweise die Überwachung von Luftqualität, Feuchtigkeit, Temperatur, Licht, Bewegung, Schall und Leckage.
  • Smart Metering: Für die Überwachung und Steuerung von Energieverbrauch und -produktion in Gewerbe- und Wohnimmobilien und Öffentlichen Einrichtungen.
  • Asset-Tracking: Für die Verfolgung und Überwachung von Waren, Fahrzeugen und anderen Gegenständen in Echtzeit.
  • Smart City Anwendungen: für die Überwachung und Steuerung von öffentlichen Einrichtungen und Dienstleistungen wie z.B. öffentliche Beleuchtung, Verkehrssteuerung, Parkplatzmanagement und Umweltüberwachung.
  • Agrarwirtschaft: für die Überwachung von Bodenfeuchtigkeit, Temperatur, Luftqualität und anderen Umweltbedingungen.
  • Healthcare und Medizintechnik: für die Überwachung von Patienten, die Fernüberwachung von medizinischen Geräten und die Übertragung von Gesundheitsdaten.

Es gibt zahlreiche Anwendungen für LoRaWAN und es werden immer mehr, da die Technologie zunehmend verbreitet und akzeptiert wird.

Wie kann ich ein LoRaWAN-Netzwerk aufbauen?

Um ein LoRaWAN-Netzwerk aufzubauen, benötigt man ein LoRaWAN-Gateway, LoRa-fähige Endgeräte und einen LoRa-Network-Server. Als Anbieter von Managed Network Services, können wir Ihnen dabei helfen, ein LoRaWAN-Netzwerk aufzubauen und zu betreiben.

Welche Art von Geräten kann man mit LoRaWAN verbinden?

LoRaWAN kann mit einer Vielzahl von Geräten verbunden werden, darunter Sensoren, Aktoren, Tracker, Zähler und weitere IoT-Geräte.

Welche Vorteile bietet LoRaWAN im Vergleich zu anderen IoT-Kommunikationsprotokollen?

LoRaWAN bietet im Vergleich zu anderen IoT-Kommunikationsprotokollen, wie z.B. Zigbee oder Z-Wave, eine größere Reichweite und eine längere Batterielebensdauer bei gleichzeitig geringeren Kosten. Es ist auch weniger anfällig für Störungen und Interferenzen im Vergleich zu WLAN oder LTE.

Anwendung

Wie viele Geräte kann ich in ein LoRaWAN-Netzwerk einbinden?

Praktisch unbegrenzt. Bereits einzelne Gateways können problemlos die Daten von mehreren hundert Endgeräten übertragen. Auch größere Mengen an Endgeräten (1.000+) lassen sich mit Hilfe einiger Modifikationen ohne Weiteres in einem LoRaWAN-Netzwerk betreiben.      

Was kann gemessen werden?

Praktisch Alles – Am Markt existiert eine Vielzahl von Messgeräten mit LoRaWAN-Schnittstelle für die Messung von Umweltbedingungen und physikalischen Parametern wie zum Beispiel:

  • Luftqualität: Luftfeuchtigkeit, Temperatur, CO2-Gehalt, Luftdruck, Feinstaub, Stickstoffdioxid
  • Bewegung und Schall: Bewegungserkennung, Schallpegelmessung
  • Feuchtigkeit: Bodenfeuchtigkeit, Feuchtigkeit in Gebäuden
  • Licht: Helligkeit, UV-Strahlung
  • Energie: Stromverbrauch, Energieproduktion, Leistungsmessung
  • Verkehr: Verkehrszählung, Geschwindigkeitsmessung
  • Wasser: Wasserstand, Wassertemperatur, Wasserqualität
  • Position: GPS-Position, Ortung von Geräten und Anlagen
  • Andere: Wetterbedingungen, Umweltbedingungen, Maschinenbedingungen, etc.

Darüber hinaus existieren Geräte mit LoRaWAN-Schnittstellen für das Zählen von Impulsen, die Erkennung von Zuständen (ein/aus – offen/zu) und elektrische Größen wie beispielsweise 4-20mA oder 0-10V.

Wie lange halten die Batterien von LoRa-Endgeräten?

Die Batterielebensdauer von LoRaWAN-Geräten hängt von verschiedenen Einflussfaktoren wie dem Sensor, dem Sendeintervall, der Sendeleistung und den Netzwerkeinstellungen ab. Natürlich hat auch die Art der Batterie Einfluss auf die Lebensdauer.

Einige Beispiele für die erwartete Batterielebensdauer von LoRaWAN-Geräten sind:

  • Batteriebetriebene Sensoren: Bis zu 10 Jahre
  • Aktoren: Bis zu 5 Jahre
  • Tracker: Bis zu 3 Jahre
  • Zähler: Bis zu 10 Jahre

Es ist jedoch zu beachten, dass dies nur Schätzwerte sind und die tatsächliche Batterielebensdauer von Gerät zu Gerät unterschiedlich sein kann.

Welche Wartungsaktivitäten erfordern die eingesetzten Komponenten?

Die Komponenten eines LoRaWAN-Netzwerks kommen in der Regel ohne bewegliche und Verschleißteile aus.  Aus diesem Grund beschränken sich notwendige Wartungsarbeiten eines LoRaWAN-basierten Monitoringsystems zumeist auf Firmware-Updates und der Erneuerung von Kalibrierungen.

Darüber hinaus nehmen einige unserer Kunden in regelmäßigen Abständen eine elektrische Prüfung von Gateway-Netzteilen im Rahmen der DGUV V3 vor. Ob eine solche Prüfung jedoch wirklich notwendig ist, sollte kritisch geprüft werden.  

Welche Art von Benachrichtigungen im Bedarfsfall sind möglich?

Über unsere Systeme können Sie Benachrichtigungen oder Alarmmeldungen per E-Mail, SMS, Anruf und Webhook erhalten.

Wie lange dauert es ein LoRaWAN-Monitoring zu installieren und in Betreib zu nehmen?

Grundsätzlich lässt die Installation und Inbetriebnahme eines LoRaWAN-basierten Monitoring-Systems innerhalb kürzester Zeit realisieren. Da die Geräte zur Installation bereits vorkonfiguriert sind, müssen die Gateways lediglich mit Strom und Netzwerk versorgt werden und die Messgeräte je nach Messgröße am Einsatzort platziert oder installiert werden. 

Ein System mit einem Gateway und 10 Messgeräten lässt sich beispielsweise innerhalb von 1-2 Stunden installieren und in Betrieb setzen.  

Lässt sich ein solches Monitoring-System auch in den Bestand integrieren?

Ja, dies ist ohne Weiteres möglich. Durch das Retrofit-Prinzip, bei dem Altanlagen oder -Gebäude mit neuer Messtechnik ausgestattet werden, lassen sich LoRaWAN-basierte Monitoring-Systeme problemlos und nicht-invasiv in den Bestand integrieren.

Kann ich ein Monitoring-System auch unabhängig von bestehenden IT-Systemen in Betreib nehmen?

Ja, das ist ohne Weiteres möglich. Ein LoRaWAN-basiertes Monitoring-System kann aufgrung des Retrofit-Prinzips und seines nicht-invasiven Charakters problemlos außerhalb eines bestehenden IT-Systems oder ohne Zutun dessen Administrators aufgebaut, in Betrieb genommen und über ein Web-Interface verwaltet werden.

Gibt es auch kalibrierte Messtechnik?

Selbstverständlich. Auf Wunsch stellen wir Ihnen kalibrierte oder geeichte Messtechnik zur Verfügung. Sie können dabei aus den Optionen Werkskalibrierung, Vor-Ort-Kalibrierung oder DAkkS/ILAC-Kalibrierung (DIN EN 17025) wählen.

Kann ich Messwerte an eine oder mehrere beliebige Datenbanken schicken?

Wenn Sie Ihre Messwerte lieber über ein bestehendes System verwalten wollen oder einem größeren System wie beispielweise einem GLT-System zuführen möchten ist auch dies kein Problem. Auch die Weiterleitung in mehrere Datenbank ist auf Wunsch möglich.

Sicherheit

Wie werden Daten in LoRaWAN verschlüsselt?

Daten in LoRaWAN werden mithilfe von AES-128-Verschlüsselung verschlüsselt. Dies erfolgt sowohl auf der Anwendungsebene als auch auf der Netzwerkebene.

Wie werden die Geräte in einem LoRaWAN-Netzwerk authentifiziert?

In LoRaWAN werden die Geräte mithilfe von sogenannten “App Keys” authentifiziert. Jedes Gerät hat einen eindeutigen App Key, der bei der Registrierung im Netzwerk verwendet wird.

Welche Maßnahmen gibt es gegen Denial-of-Service (DoS)-Angriffe in LoRaWAN?

In LoRaWAN gibt es verschiedene Maßnahmen gegen DoS-Angriffe, wie z.B. das Einschränken der Anzahl von Anforderungen pro Gerät und die Verwendung von geografischen Filtern, um unerwünschte Verbindungen zu blockieren.

Wie werden Datenintegrität und Vertraulichkeit in LoRaWAN gewährleistet?

Datenintegrität und Vertraulichkeit werden in LoRaWAN durch die Verwendung von AES-128-Verschlüsselung und Authentifizierung der Geräte mittels App Keys gewährleistet.

Welche Rolle spielt der Network Server in Bezug auf die Sicherheit im LoRaWAN-Netzwerk?

Der Network Server ist verantwortlich für die Verwaltung der Netzwerkeinstellungen und die Verarbeitung von Anfragen von Geräten. Er verwaltet die Authentifizierung und die Verschlüsselung von Daten und trägt auch dazu bei, unerwünschte Verbindungen zu blockieren und DoS-Angriffe abzuwehren.